Nachhaltigkeit und Familienfreundlichkeit
Der Holzhybrid in der Stapelstraße steht für eine neue Generation von Gebäuden des Ev.-Luth. Kirchenkreises, bei der die Nachhaltigkeit neben der Menschen- und Familienfreundlichkeit das wichtigste Ziel darstellt.
Der Neubau nutzt das Grundstück im Sinne einer intelligenten Verdichtung optimal aus und fügt sich harmonisch in seine Nachbarschaft ein. Das Gebäude vereint soziale, diakonische Nutzungen und familienfreundliche Wohnungen unter einem Dach.
Die neuen Bewohner gelangen über den seitlich Eingang am Alten Schulweg zum Wohnbereich. Es werden 12 Wohnungen verschiedener Größen für unterschiedliche Bedürfnisse zur Verfügung gestellt, sowohl für Familien- als auch für Singlehaushalte. Der durch die Gebäudeform geschützte Garten mit Spielflächen heißt alle Bewohner*innen und Nutzer*innen willkommen und wird bereits als Ort der Zusammenkunft genutzt.
Vor die Westfassade im Innenhof wird eine Stahlkonstruktion als Laubengang-Konstruktion gestellt, die den Bewohnern als privater Außenraum und Balkon dient.
Ein Haus für die Gemeinschaft - nachhaltig und sozial
Das Konzept der Gemeinnützigkeit
Über den zentralen Eingang an der Stapelstraße wird der gemeinnützigen Bereich erschlossen. Von hier aus gelangt man direkt in den gemeinschaftlichen Treppenraum. Der aktuell größte Nutzer, die Evangelische Familienbildung -kurz FABI- hat einen eigenen Eingang. Hier wird in freundlichen, hellen Räumen auf zwei Etagen ein buntes Programm für die Familien und besonders für die Kinder des Viertels angeboten – unabhängig von Einkommen, Religion oder Nationalität.
Im Foyer wird jede*r Besucher*in wahrgenommen und kann sich am Empfang über das Angebot informieren. Die FABI berät und begleitet Kinder und Familien in allen Lebens- und Familienphasen mit einer Vielzahl von Kursen aus den Bereichen Erziehung, Gesundheit, Haushalt und Freizeit. Die Kinder und Jugendlichen aus Niendorf-Lokstedt, können hier Neues kennenlernen, Zeit mit Gleichaltrigen verbringen und erhalten Unterstützung und Förderung durch spielerische, musische, kreative und sportive Angebote.
Konstruktion und Fassade
Das Haus ist als Holzhybrid geplant, das bedeutet Stahlbeton kommt nur dort zum Einsatz, wo er konstruktiv und wirtschaftlich sinnvoll ist. In diesem Fall als tragende Konstruktion aus Stützen, Unterzügen und Deckenplatten. Die Außenhülle besteht aus einer vorgefertigten, nicht tragenden Holzfassade.
Die Fassade bietet von außen eine natürliche und warme Anmutung durch die unbehandelte, vertikale Lattung aus heimischem Holz. Es wurde das widerstandsfähige, langlebige Holz der Douglasie gewählt. Die Nut und Feder Schalung bietet ein geschlossenes Bild und schützt das Gebäude besonders vor Umwelteinflüssen.
Die Innenwände ohne tragende Funktion sind zum Großteil als Trockenbauwände geplant, um einen flexiblen Umbau der Innenräume zu ermöglichen. Die Wohnungs- und Mietungstrennwände sind jedoch massiv aus KS-Mauerwerk, zum Teil tragend, zum Teil nicht tragend.
Insgesamt erhält die Fassade eine horizontale Anmutung durch die geschossweise verlaufenden Brandsperren aus Stahlblech und die Fensterbänder. Die Fensterbänder sorgen zudem für viel Licht im Innenraum und ermöglichen die gewünschte flexible Umbaubarkeit.
Im gemeinnützigen Bereich sind die Fenster als Brüstungsfenster mit zwei unterschiedlichen Höhen ausgebildet, um eine Lebendigkeit und Bewegung in der Fassade zu erhalten. Im Bereich der Wohnnutzung kommen auch bodentiefe Fensterelemente zum Einsatz. Zusätzlich unterstützen eine PV- Anlage und eine Pelletheizung den CO2-reduzierten Betriebe des Gebäudes.
Das nachhaltige Haus in der Stapelstraße ist ein Raum für Familien, Austausch und Begegnung geworden, kurzum ein Ort der Gemeinschaft und eine Bereicherung für die Bewohner*innen in Lokstedt.
Zahlen und Fakten
Gebäudetyp
Gemeinbedarf und Wohnen
Planung
LP 2-6 (2020-2023)
Realisierung
2023
Fläche
ca. 2.146 qm BGF
Bauherr*innen
bauwerk KIRCHLICHE IMMOBILIEN
Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein
Standort
Stapelstraße, Hamburg
Nächstes Projekt
- Selbstbestimmtes Wohnen für Senior*innen
- 2024