Kinderlachen in denkmalgeschützem Gebäude

Südwestlich des Gewerbegebiets „Essener Straße“ in Langenhorn entstand eine Kita in einem denkmalgeschützten Gebäude mit Erweiterungsbau. Im Sommer 2024 öffnete der Fröbel Kindergarten seine Türen und betreut seitdem liebevoll etwa 130 Kinder im Alter von 8 Wochen bis zum Schuleintritt.

Das denkmalgeschützte Bestandsgebäude vom Hamburger Architekten Walter Hanssen aus den 1960er-Jahren, wurde zuletzt als Maschinenverleih als Maschinenverleih mit Büro im Obergeschoss genutzt.
Der 2-geschossige Baukörper weist eine klar gegliederte Fassade aus gelblichem Klinker mit weißen Fensterelementen aus Holz auf. Die gewendelte Freitreppe im Inneren und der Einschnitt aus Glasbausteinen im Eingangsbereich, stehen im besonderen Fokus des Denkmalschutzes und sollten unangetastet und erhalten bleiben. Die historischen Fenster im Baudenkmal wurden ertüchtigt und instandgesetzt. Das alte Treppenhaus wird um eine Aufzugsanlage zur barrierefreien Erschließung des Ober- und Untergeschosses ergänzt. Der gesamte Bestand wurde barrierefrei gestaltet, damit die kleinen Entdecker ihre Umwelt ungehindert erkunden können.

Die Grundprinzipien: Beziehung, Individualisierung und Partizipartion. Hier stehen Kinder und ihre persönlichen Bedürfnisse ganz klar im Mittelpunkt.

Im Erdgeschoss des Bestandsgebäudes ist der Elementarbereich untergebracht. Ein großzügiger Garderobenbereich heißt die Kinder jeden Morgen willkommen, bevor sich die 3-6-jährigen in die vier Gruppenräume im Obergeschoss verteilen. Der Mehrzweckraum im Erdgeschoss wird als Kinderrestaurant genutzt, bietet aber auch Platz für gemeinsame Treffen und Feste. Das eigene, engagierte Küchenteam zaubert in der angegliederten Küche tägliches frisches Essen. Außerdem befinden sich im EG Büro und Lagerräume für das Personal.

Die neue außenliegende Treppe im Osten ist nicht nur zweiter Rettungsweg, sondern führt die Kinder auch auf direktem Weg in den Freibereich zum Toben und Spielen. Der naturnahe Außenbereich ist mit verschiedenen Böden aus Kies, Sand und Holz sowie einem großen Spielplatz ausgestattet, so werden die motorischen Fähigkeiten der Kinder gefördert und die Wahrnehmung geschult.

Bestand und Neubau gehen Hand-in-Hand

Das Bestandsgebäude wurde sensibel um einen eingeschossigen Neubau ergänzt. Dieser wird über ein verglastes Verbindungsbauwerk mit dem Altbau verbunden, welches als ca. 5,50 m breite Fuge zwischen den beiden Baukörpern fungiert und den neuen Eingangsbereich zur Kita darstellt. Im Neubau befindet sich der Krippen- und Nestbereich mit 4 kleinen Gruppenräumen. Jede Gruppe erhält ergänzend einen zuschaltbaren Bewegungsraum. Auch ein Teamraum und das Leitungsbüro neben dem Eingangsbereich finden hier ihren Platz.

In der Straßenansicht tritt der Baukörper deutlich gegenüber dem Bestand zurück, um diesen freizustellen. Die Entwurfsmotive des Bestands wurden hier neu interpretiert. So finden sich in der klaren, zurückhaltenden Fassadengestaltung die weißen Fensterelemente wieder und der Neubau erhält eine sandfarbene, zweischalige Ziegelfassade. Die Pfosten-Riegel Fassaden und Tür- / Fensterelemente sind in Analogie zum Bestand weiß. Mit den bunten Türelementen erzeugt sie eine eigenständige Gestaltung, die sich als Ergänzung des Hanssen-Baus versteht. Die geschosshoch verglaste Fassade zum Außenbereich lässt viel Licht in die Gruppenräume, jeder Raum erhält einen direkten Ausgang ins Freie.

Die Kita erhält mit der Erweiterung eine eigene Identität, die gleichzeitig die charakteristischen Bestandteile der 1960er Jahre Architektur bewahrt. Hier ist ein Ort des sozialen Miteinanders und der Kommunikation entstanden, der alle Kinder willkommen heißt, unabhängig von Herkunft, Sprache und Religion.

Zahlen und Fakten

  • Gebäudetyp

    Kindertagesstätte

  • Planung

    LP 1-5 (2020-2023)

  • Realisierung

    2024

  • Fläche

    ca. 1.230 qm BGF R

  • Standort

    Essener Straße, Hamburg

  • Lobende Erwähnung

    BDA Hamburg Architektur Preis 2024

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